Donnerstag, 1. Januar 2015

24. Dezember 2014


Foto von Klara





"Es gab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus aus ging, dass alle Welt geschätzt wurde", so beginnt die im Evangelium des Lukas, Kapitel 2, Vers 1-20, überlieferte Darstellung von Christi Geburt.


Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas

Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.



Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in einer Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.


LUKAS 2,1 - 20

Die heilige Nacht

Gesegnet sei die Heilige Nacht,
Die uns das Licht der Welt gebracht! -

Wohl unterm lieben Himmelszelt
Die Hirten lagen auf dem Feld.

Ein Engel Gottes, licht und klar,
Mit seinem Gruß tritt auf sie dar.

Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
Da spricht der Engel: "Fürcht't euch nicht!

Ich verkünd' euch große Freud:
Der Heiland ist euch geboren heut."

Da gehn die Hirten hin in Eil,
Zu schaun mit Augen das ewig Heil;

Zu singen dem süßen Gast Willkomm,
Zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. -

Bald kommen auch gezogen fern
Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern.

Sie knien vor dem Kindlein hold,
Schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.

Vom Himmel hoch der Engel Heer
Frohlocket: "Gott in der Höh sei Ehr!"

Eduard Mörike 1804-1874



Fotos von Klara

Das war das letzte Fensterchen unseres Adventskalenders. Ich hoffe, unser gemeinsam gestalteter Kalender hat euch gefallen und jedes Fensterchen konnte ein wenig Vorfreude auf das schönste Fest im Jahr bringen.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für die vielen Einsendungen der Mitglieder des Forums. 

Ich wünsche allen Mitgliedern und Gästen, die unseren Kalender betrachtet haben, sowie den Familien und Freunden eine gesegnetes Fest. 


Bild

Foto von Raina

Quiz: Auflösung Frage Nr. 23: c) 150Mio km


Das Forum Unruhestand wünscht ein frohes Fest

23. Dezember 2014

Wann genau wurde Jesus eigentlich geboren? Die Bibel gibt darüber ziemlich genau Auskunft: im Jahr 3 oder 2 vor Christus. Viele Historiker sehen das anders und geben das Jahr 7 v. Chr. als Geburtsjahr an. Alte und neue Forschungsergebnisse scheinen jedoch der Bibel Recht zu geben.

Das Bild zeigt den Sternenhimmel im Jahr 7 vor Chr. Ob es nun das Geburtsjahr war oder nicht ... das steht in den Sternen.

sterne

Sternenhimmel
Der Südsternhimmel am 12. November 7 v. Chr. über Jerusalem (Wikipedia)
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. … Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.“




Das ist die uralte Geschichte des legendären Sterns von Bethlehem. Leuchtend hell wird er in der Weihnachtszeit in den christlichen Teilen der Welt dargestellt – bis zum 6. Januar, dem »Dreikönigstag«. Auch heute noch ziehen mancherorts zur Weihnachtszeit Sternsinger durchs Land, die von diesem außergewöhnlichen Stern berichten. Doch gab es ihn wirklich, oder ist er nur eine fromme Legende? Was war damals, zur Geburtszeit Jesu Christi, am Himmel zu sehen?
Wissenschaftler haben mit den heutigen Methoden versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Ein langer Artikel, der genaue Beobachtungen von Wissenschaftlern beschreibt, kommt zu folgendem Ergebnis:

Unsere detektivische Arbeit zeigt, dass es tatsächlich eine ganze Vielfalt besonderer Himmelsschauspiele gegeben hat – in jener Zeit, in der ein Mensch geboren wurde, der über zweitausend Jahre den Lauf der Geschichte beeinflussen sollte. Damit ist unsere Suche aber nicht zu Ende. Wahrscheinlich werden wir den wahren »Stern von Bethlehem« letztlich nicht als astronomisch-astrologisches Ereignis am Himmel dingfest machen können, sondern erkennen, dass wir ihn eben nicht nur am Sternenhimmel suchen – sondern vor allem in uns finden müssen: als Symbol des Lichtes der Hoffnung auf eine bessere Welt.
Weitere Informationen: ---> Gab es den Stern von Bethlehem wirklich?

Hl. drei Könige

sterne

sterne

QuizAuflösung Frage Nr. 22: b) 140

Frage Nr. 23: 
Wie weit ist die Erde von der Sonne entfernt?
a) 140000 km, b) 50 Mio km, c) 150Mio km, d) 5Mio km,

Bis Morgen 

22. Dezember 2014



Foto von Klara

Ein Kobold gut bin ich bekannt
In dieser Stadt und weit im Land;
Meines Handwerks ein Schuster war
Gewiß vor siebenhundert Jahr.
Das Hutzelbrot ich hab erdacht,
Auch viel seltsame Streich' gemacht.

Aus "Das Stuttgarter Hutzelmännlein"
von Eduard Mörike


klara
Foto von Klara


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Sterne


Wenn ich nach den Sternen greife,
greift die Hand bestimmt ins Leere,
greift stattdessen alles Schwere,
das ich greifend nie begreife.

Wenn ich nach den Sternen jage,
zielt mein Sinnen und mein Streben
statt zur Mitte weit daneben
so, dass ich verstimmt verzage.

Wenn ich Sterne fest umschließe,
störe ich ihr schönes Blinken,
ihr verträumtes Zu-mir-winken,
schließe aus, was ich genieße.

Sterne sollen funkelnd leuchten.
Glitzern wie ein Edelstein -
aber nie für mich allein,
weil sie sonst nicht leuchten bräuchten.

© Roman Herberth

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Die Mitglieder des Forums haben Hobbies, wie Fotografieren, Handarbeiten, Kochen, Töpfern, Malen ... Ein ganz besonderes Hobby möchte unser Mitglied Toby vorstellen. Es ist das Drechseln. Seine Figuren haben mit dem Thema Advent und Weihnachten zu tun. Schaut sie euch an: die langen Kerls, die Schneemänner ...

toby


























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Quiz
Auflösung Frage Nr. 21: d) Margaret,

Frage Nr. 22: 
Wie lang war die Grenze der DDR?

a) 1100, b) 1400, c) 800, d) 650km,



Bis Morgen

21. Dezember 2014

4. Advent

Advent

Foto von Toby


Foto von Klara




Winteranfang

Die Wolken treiben dunkel und schwer.
Ein letztes Verdämmern und bald nichts mehr.

Ich schreit im herbstlichen Feld einher.
Ein letztes Verwelken und bald nichts mehr. 

Die Welt ist einsam, die Zukunft leer.
Ein letztes Gedenken und bald nichts mehr.

Ein Stein, wo ein Herz geschlagen; umher
Verwilderndes Unkraut und dann nichts mehr.


(Wilhelm Jensen)




Klara
Foto von Klara

Nun sind es nur noch 3 Tage bis Heiligabend. 


Habt ihr schon alles vorbereitet? Oder geht es euch so wie vielen und auch mir? Es fehlt noch das eine oder andere Geschenk; es fehlt die Idee, was man zu den Feiertagen auf den Tisch bringt. Was muss noch alles eingekauft werden? Meist sind die Tage vor dem Fest hektisch. Meist hat man doch noch etwas vergessen und muss noch Geschenke besorgen. Es ist doch jedes Jahr das gleiche. Nach den Feiertagen nimmt man sich vor, es im nächsten Jahr besser zu machen. Doch bleibt es fast immer bei diesem Vorsatz.

Foto von Klara


Antonio Vivaldis Musik soll ein wenig Entspannung bringen

Vivaldi - Four Seasons (Winter) 

Weihnachtsfest

Noch einmal ein Weihnachtsfest,
immer kleiner wird der Rest,
aber nehm’ ich so die Summe,
alles Grade, alles Krumme,
alles Falsche, alles Rechte,
alles Gute, alles Schlechte - 
rechnet sich aus all dem Braus
doch ein richtig Leben raus.
Und dies Können ist das Beste
wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Theodor Fontane
 
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Quiz
Auflösung Frage Nr. 20: a) 1819-1901, 

Frage Nr. 21: 

Wie heißt die Schwester der Queen Elizabeth?
a) Marga, b) Sally, c) Diana, d) Margaret,


Bis Morgen 

20. Dezember 2014


Ria
Foto von Ria




Habt ihr schon alle Geschenke zusammen? Wenn nicht, wird es so langsam Zeit. Will man noch etwas "auf den letzten Drücker" kaufen, wird es jetzt eng. Die Geschäfte sind ausverkauft und hat man noch keine Idee, dann wird es jetzt schwierig. 

Ein paar Gedanken zum Thema Schenken von Herrn Ringelnatz:

Schenken

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.

Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
sodaß die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.

Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Daß dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz


... und eine kleine Geschichte zur Entspannung:

Sonne und Mond
Ein chinesisches Märchen

Vor langer, langer Zeit, als es auf der Erde noch keine Tiere und keine Menschen gab, wollte die Sonne den Mond heiraten. Die Sonne schickte einen Boten aus. Er sollte einen Brief zum Mond bringen.

Als der Bote nach einer langen Reise zum Mond kam, gab er ihm den Brief. Der Mond öffnete ihn und las. Dann lachte er laut und rief: „Die Sonne schreibt, dass sie mich heiraten möchte. So etwas Komisches habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Als ob ich sie heiraten würde! Ich mag sie doch gar nicht!"

Aber der Mond wollte die Sonne nicht kränken. Deshalb bat er den Boten: „Sag der Sonne, dass ich mir die Sache durch den Kopf gehen lassen werde!"

Der Bote lief zur Sonne zurück. Nach einer gewissen Zeit schickte die Sonne ihn noch einmal zum Mond. „Ich warte auf eine Antwort", stand diesmal in dem Brief. „Wann werden wir endlich heiraten?"

Da sann der Mond nach einer List. „Sag der Sonne, dass ich sie heiraten werde, wenn sie eine Bedingung erfüllt. Kann sie es nicht, werde ich sie nicht heiraten", gab er dem Boten mit auf den Weg. Der Bote lief zur Sonne zurück und erstattete Bericht. Aber er hatte kaum Zeit zum Ausruhen. Denn schon wieder wurde er zum Mond geschickt. „Die Sonne schickt mich!", keuchte der Bote atemlos, als er beim Mond angekommen war. „Sie möchte deine Bedingung hören."

Der Mond erwiderte: „Sag der Sonne, dass ich sie nur dann heiraten werde, wenn sie mich selber holt." Als der Bote der Sonne diese Nachricht überbrachte, lachte sie und meinte: „Wenn’s weiter nichts ist! Das werde ich wohl schaffen!" Und sie machte sich auf den Weg. Aber als der Mond im Osten ankam, war die Sonne noch im Westen. Und als der Mond im Westen ankam, war die Sonne ganz weit von ihm entfernt im Osten.

So sehr die Sonne sich auch anstrengte: Es gelang ihr nicht, den Mond einzuholen. Und so rennt sie bis zum heutigen Tag immer noch hinter dem Mond her.
 

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Orientieren mit den Sternen
Hat man in einer klaren Nacht gute Sicht auf den Sternenhimmel, kann man mit Hilfe des Sternbilds "Großer Wagen" die Himmelsrichtung Norden herausfinden. Dazu muss man nur die hintere Achse des Wagens fünf mal verlängern, dort befindet sich dann der Polarstern. Dieser steht immer genau im Norden. Der Polarstern ist jedoch kein besonders heller Stern, also ist Vorsicht geboten.

polarstern

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Giuseppe Sammartini: Concerto for flute, strings & b.c. in D major / I Musici Ambrosiani (Weihnachtskonzert für Streicher und Flöte)


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Quiz
Auflösung Frage Nr. 19: a) Panamericana

Frage Nr. 20: 
Wann lebte Königin „Victoria 1.“ ?

a) 1819-1901,
b) 1780- 1850,
c) 1860-1910,
d) 1820-1899,


Bis Morgen 

19. Dezember 2014


Evi

Foto von Evi








Linnie

Die Sterne am Himmel.

Es war einmal ein kleines Mädchen, das weinte vom Morgen bis zum Abend, es wollte die Sterne vom Himmel haben, um damit zu spielen. Kein Spielzeug war ihr recht, sie verlangte immer nur nach den Sternen.

So ging sie denn eines Tages fort, um sie zu suchen. Und endlich kam sie zu einem Mühlenwehr. »Guten Tag,« sagte sie, »ich suche die Sterne vom Himmel, um damit zu spielen, hast du keine gesehen, Wehr?«

»Jawohl, mein hübsches Kind,« sagte das Wehr, »sie scheinen mir in der Nacht gerade ins Gesicht, so dass ich nicht schlafen kann. Spring' nur herein, vielleicht findest du einen.« Sie sprang hinein und schwamm immer weiter und weiter, aber sie sah keinen einzigen Stern. Da ging sie weiter, bis sie zu einem Bächlein kam. 

»Guten Tag, Bächlein,« sagte sie, »ich suche die Sterne vom Himmel, um damit zu spielen, hast du keine gesehen, Bächlein?« »Oh ja, mein schönes Kind,« sagte das Bächlein, »in der Nacht scheinen sie an meinen Ufern. Plätschere nur ein wenig herum, vielleicht findest du einen.« Sie sprang hinein und plätscherte und plätscherte, aber sie fand keinen einzigen Stern. Da gieng sie weiter, bis sie zu den Elfen kam.

»Guten Tag, liebe Elfen,« sagte sie, »ich suche die Sterne vom Himmel, um damit zu spielen, habt ihr vielleicht einen gesehen?« »Gewiss, mein liebes Kind,« sagten die Elfen, »des Nachts scheinen sie auf das Gras. Tanze mit uns, da wirst du vielleicht einen finden.« Und sie tanzte und tanzte, aber sie fand keinen einzigen Stern. Da setzte sie sich hin, und sie weinte. »Ach, liebe, gute Elfen,« sagte sie, »ich bin geschwommen und habe geplätschert und getanzt, und wenn ihr mir nicht helft, so werd' ich niemals die Sterne vom Himmel finden, und ich möchte so gern mit ihnen spielen!« 

Da flüsterten die Elfen miteinander, und eine von ihnen trat auf sie zu, fasste sie an der Hand und sagte: »Wenn du nicht zu deiner Mutter heimkehren willst, so geh' immer weiter und weiter, aber nimm dich in acht, dass du den richtigen Weg nicht verfehlst. Bitte Vierfuß, dich zu Ohnefuß zu tragen, und bitte Ohnefuß, dich zur Treppe ohne Stufen zu bringen, und wenn du die erklettern kannst, so – – –« 

»Ach, werd' ich dann bei den Sternen am Himmel sein?« fragte das Mädchen. »Wenn du nicht dort bist, so wirst du anderswo sein,« sagten die Elfen und begannen wieder zu tanzen. Frohen Muthes gieng sie weiter, bis sie ein Pferd traf, das war an einen Baum gebunden. »Guten Tag, Pferd,« sagte sie, »ich suche die Sterne vom Himmel, um damit zu spielen. Willst du mich ein wenig tragen? Denn alle Glieder thun mir weh.« »Nein,« erwiderte das Pferd, »ich weiß nichts von den Sternen am Himmel. Und ich bin hier, um den Willen der Elfen zu thun, nicht was mir gefällt.«

»Aber ich komme ja von den Elfen,« sagte sie, »und ich soll dir von ihnen ausrichten, du möchtest mich zu Ohnefuß tragen.« »Das ist was anderes,« sagte das Pferd, »steig' auf und komm' mit.« Sie ritt weiter und immer weiter, bis sie aus dem Walde herauskamen und sich am Ufer des Meeres befanden. Auf der Wasserfläche vor ihnen glänzte ein langer, gerader Pfad, und am Ende desselben erhob sich ein wunderschönes Ding aus dem Wasser, geradewegs zum Himmel hinauf. Und das hatte alle Farben von der Welt, blau, roth und grün und sah wunderbar aus. 

»Nun steig' aber ab,« sagte das Pferd, »ich hab' dich dorthin gebracht, wo das Land aufhört, und mehr kann Vierfuß nicht thun. Jetzt muss ich zu meinen Leuten zurück.« »Aber wo ist denn Ohnefuß?« fragte das Mädchen, »und wo ist die Treppe ohne Stufen?« »Das weiß ich nicht,« erwiderte das Pferd, »es geht mich auch weiter nichts an. Lebe wohl, mein Kind,« und damit war es fort. 

Das Mädchen stand still und blickte auf das Meer hinaus, da kam ein seltsamer Fisch geschwommen. »Guten Tag, du großer Fisch,« sagte sie, »ich suche die Sterne vom Himmel und weiß nicht, wo die Treppe ist, die zu ihnen führt. Möchtest du mir den Weg zeigen?« »Nein,« antwortete der Fisch, »das darf ich nur, wenn du mir Botschaft von den Elfen bringst.« »Die bring' ich,« sagte sie. »Sie sagten, Vierfuß würde mich zu Ohnefuß bringen und Ohnefuß zu der Treppe ohne Stufen.«

»Dann ist's recht,« sagte der Fisch, »komm' auf meinen Rücken und halte dich fest.« Und plantsch! tauchte er ins Wasser, den Silberpfad entlang, auf den glänzenden Bogen zu. Und je näher sie kamen, desto heller leuchtete er, so dass sie schützend die Hände vor ihre Augen halten musste. Und als sie endlich am Fuße der Treppe angelangt waren, da sah sie, dass es eine breite, lichte Straße war, die stieg langsam auf bis zum Himmel, und ganz weit oben, ganz am Ende der Straße konnte sie winzige, glitzernde Sternchen sehen. 

»Nun bist du da,« sagte der Fisch, »und dort ist die Treppe. Steig' hinauf, wenn du kannst, nur halte dich fest. Aber ich glaube, die Treppe bei dir zu Hause wirst du leichter erklettern als diese da. Die ist nicht für Kinderfüße gemacht.« 

Sie stieg immer höher und höher hinauf, aber sie kam nie um einen Schritt weiter: das Licht glänzte vor ihr und ringsum, hinter ihr war das Wasser, und je mehr sie hinaufstrebte, desto mehr zog es sie in das kalte Dunkel hinab; je höher sie stieg, desto tiefer sank sie. Doch sie klomm immer weiter und weiter, bis die Sinne ihr schwanden und sie vor Kälte zitterte und die Furcht sie betäubte; doch immer höher klomm sie, bis sie endlich betäubt und schwindelig losließ und sank und sank und sank. Und bums! spürte sie harte Bretter unter sich, und als sie erwachte – da lag sie weinend auf dem Boden neben ihrem Bette. 




Quelle: Kellner, Anna: Englische Märchen. Wien, Leipzig, Berlin, Stuttgart: Verlag der »Wiener Mode«, [1898]



Linnie




Francesco Onofrio Manfredini - Concerto per Archi "Per il Santissimo Natale" Op.3 n°12 (Weihnachtskonzert)

Linnie

Quiz 
Auflösung Frage Nr. 18: b) Polizeiruf

Frage Nr. 19: 

Wie heißt die längste Straße der Welt?


a) Panamericana,
b) Route 66,
c) Feuerlandtrail,


Bis Morgen